Konzeption & Beteiligte

Konzeption des Modellversuchs

Der Modellversuch wurde im Zeitraum 2018 bis Dezember 2020 durchgeführt und als Entwicklungs- und Forschungsvorhaben angelegt. Leitziel war, gemeinsam mit 100 Modellkitas und den sie begleitenden Mediencoaches tragfähige Konzepte und praxisnahe Materialien für digital gestützte Bildungs- und Arbeitsprozesse in Kitas ergebnisoffen, wissenschaftlich begleitet und (weiter) zu entwickeln und zu erproben – auch unter Einbezug bereits vorhandener Ressourcen.

Der Modellversuch nahm alle Akteure in den Modellkitas in den Blick – pädagogische Fachkräfte, Kinder und deren Eltern. Alle sollten die Möglichkeit erhalten, in ihrer Medienkompetenz gestärkt zu werden. Einbezogen waren auch die Träger der Modellkitas, um sie in ihrer Gesamtverantwortung für die Umsetzung der frühen digitalen Bildung und für den digitalen Transformationsprozess in ihren Einrichtungen zu stärken.

Im Sinne eines exemplarischen Vorgehens wurden dabei drei Handlungsfelder fokussiert, in denen sich die Nutzung digitaler Medien in der Kita als sinnvoll und chancenreich erweist, nämlich:

  1. Digitale Bildung mit Kindern
  2. Beobachtung und Dokumentation der Lern- und Entwicklungsprozesse der Kinder mit digitalen Medien
  3. Kooperation und Vernetzung mit Eltern, Schule und anderen Bildungspartnern in der digitalen Welt.

Für den Ablauf des Modellversuchs wurde für die Mediencoaches und Modellkitas ein Fahrplan mit inhaltlich und zeitlich definierten Schritten aufgestellt. Nach dem Erstgespräch und Abschluss einer Kooperationsvereinbarung zwischen Kitaleitung und Coach fand am 20. September 2018 die offizielle Auftaktveranstaltung mit allen Kitas und Coaches statt. Bis Ende Dezember 2020 erhielten die Modellkitas folgende Begleitangebote durch die Coaches in der Modellphase:

  • Erstgespräch mit dem Kita-Team
  • Elternabend zur Information über den Modellversuch
  • Fünf ganztägige Inhouse-Fortbildungen für das Kita-Team
  • Sechs ganztägige Trainings-on-the-Job, um vor Ort Aktivitäten mit den Kindern und/oder Eltern unterstützend zu begleiten
  • Telefonische Beratung bei Fragen zu Pädagogik und Technik
  • Reflexions- und Abschlussgespräch mit dem Kita-Team

Jede Modellkita hatte die Aufgabe, mindestens ein Praxisbeispiel zu dokumentieren und ein einrichtungsspezifisches Medienkonzept zu entwickeln und diese dem IFP vorzulegen. Auf den zweitägigen Landesnetzwerk-Treffen, die mit allen Beteiligten 2019 und 2020 stattfanden, wurden viele dieser Praxisbeispiele vorgestellt und diskutiert sowie Workshops und Fachvorträge angeboten. Aufgrund der Corona-Pandemie gab es leider keine Abschlussveranstaltung mehr.

Weitere Informationen zur Konzeption des Modellversuchs

 

Teilnehmende Kitas
© OpenStreetMap Mitwirkende


Im März/April 2018 lief eine sechswöchige Teilnahmeausschreibung für den Modellversuch. Es gingen von 218 Kitas Bewerbungen ein:

Als Modellkita ausgewählt wurden alle beim digitalen Medieneinsatz fortgeschrittenen Kitas, die neben den gängigen auch zusätzliche Erfahrungen in den drei Handlungsfeldern des Modellversuchs mitbrachten und hierzu bereits Fortbildungen besucht hatten. Im zweiten Auswahlschritt wurden die für die Regierungsbezirke berechneten Modellkita-Kontingente ausgeschöpft; dabei spielten nun auch Trägerproporz, Regionalverteilung sowie eine engagierte Begründung für den Wunsch, am Modellversuch teilnehmen zu wollen, eine Rolle.

Von den 100 ausgewählten Modellkitas befanden sich die meisten in Oberbayern (35), gefolgt von Unterfranken (16), Schwaben (14), Mittelfranken (13) und Niederbayern (8) sowie Oberpfalz und Oberfranken (jeweils 7). In allen Regierungsbezirken nahmen sowohl Modellkitas aus Städten wie aus dem ländlichen Raum teil. Dabei repräsentierten sie die vielfältige Trägerlandschaft in Bayern und alle Einrichtungsarten von Kinderkrippe bis Hort; einen zahlenmäßigen Schwerpunkt bilden die Häuser für Kinder mit den Altersmischungen 0 bis 6 Jahre, 0 bis 12 Jahre sowie 3 bis 12 Jahre. Mit Blick auf das bedeutsame Thema „Inklusion und digitale Medien“ wurde darauf geachtet, dass es unter den Modellkitas auch Einrichtungen mit einem hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund und Kindern mit Behinderung gab. Die kleinste Modellkita wurde von 19 Kindern besucht, die größte von 270 Kindern. An 118 Bewerberkitas musste leider eine Absage erteilt werden.

Die Mediencoaches

Für die Gewinnung geeigneter Mediencoaches wurde keine neue Infrastruktur aufgebaut, sondern auf bestehende und bewährte Strukturen in Bayern gesetzt. Eine wichtige Ressource bildeten das vom JFF – Institut für Medienpädagogik koordinierte Netzwerk „Medienfachberatung in Bayern“ sowie die medienpädagogischen Einrichtungen Medienzentrum München/JFF, SIN-Studio im Netz in München, Medienstelle Augsburg/JFF und Medienzentrum Parabol in Nürnberg.

Insgesamt wurden so vom JFF 21 Mediencoaches akquiriert, die eine hohe medienpädagogische Expertise sowie Erfahrungen im Kitabereich und in der Erwachsenen- und Familienbildung mitbrachten. Zur Vorbereitung auf ihre Tätigkeit im Modellversuch erhielten die Mediencoaches eine Eingangsqualifizierung bestehend aus vier Modulen, die das IFP in Kooperation mit dem JFF konzipierte und durchführte. In der Modellphase stets aktiv waren 19 Mediencoaches, die in allen Regierungsbezirken eingesetzt waren und jeweils 2 bis 8 Modellkitas begleiteten.

Im Folgenden werden alle Mediencoaches (MC), die im Modellversuch tätig waren, mit ihren regionalen Einsatzgebieten in alphabetischer Reihenfolge kurz vorgestellt.

Günther Anfang
MC in Oberbayern und Schwaben
Mediencoach-Koordinator am JFF

Karolina Böhm
(MC in Oberbayern)

Danilo Dietsch
(MC in Ober- und Niederbayern)

Sonja di Vetta
(MC in Oberbayern)

Frank Findeiß
(MC in Unterfranken)

Kathrin Göckeler
(MC in Schwaben)

Anna Hielscher
(MC in Mittelfranken)

Katharina Hierl
(MC in Mittelfranken)

Max Körner
(MC in der Oberpfalz
seit Mai 2020)

Patricia Lang-Kniesner
(MC in Oberbayern)

Alexandra Lins
(MC in der Oberpfalz)

Nicole Lohfink
(MC in Schwaben)

Klaus Lutz
(MC in Mittelfranken)

David Morin
(MC in Ober- und Unterfranken)

Katharina Nierhoff
(MC in Oberfranken)

Sinikka Oster
(MC in Unterfranken)

Hans-Jürgen Palme
(MC in Oberbayern)

Oskar Peter
(MC in der Oberpfalz
bis April 2020)

Lisa Rutzmoser
(MC in Niederbayern
seit November 2019)

Katrin Voll
(MC in Oberbayern)

Kathrin Walter
(MC in Niederbayern
bis Oktober 2019)

Das für den Modellversuch zuständige Team am IFP

Projektleitung
Eva Reichert-Garschhammer und Prof. Dr. Fabienne Becker-Stoll

Projektteam
Modellversuch und Begleitforschung:
Nicole Baginski, Dr. Dagmar Berwanger, Dr. Erik Danay, Dr. Nesiré Kappauf, Christa Kieferle, Martin Krause, Susanne Kreichauf, Dr. Jutta Lehmann, Dr. Sigrid Lorenz, Dr. Inge Schreyer, Anna Spindler
Metaanalyse:
Prof. Dr. Franziska Egert (Leitung), Dr. Anne-Kristin Cordes, Fabienne Hartig
Teamassistenz:
Simone Müller-Voigts

Unsere Partner im Modellversuch

StMAS – Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (Auftraggeber und Förderer des Modellversuchs)

AG Modellversuch
Diese Arbeitsgruppe wurde neu installiert, um den Modellversuch in der konzeptionellen Entwicklungsphase fachlich zu begleiten und in Bezug auf bestimmte Aufgaben auch aktiv zu unterstützen sowie anschlussfähige Prozesse im Rahmen der digitalen Bildung im Kita- und Schulbereich in Bayern herzustellen. Die AG setzt sich daher zusammen aus den bayerischen Stakeholdern

  • des Kitabereichs (StMAS, IFP, drei Kitaleitungen und zwei Kitaträger, die bei diesem Thema bereits unterwegs waren, Hochschule Rosenheim Studiengang Kindheitspädagogik),
  • der Medienpädagogik (AJ – Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Bayern, BLM – Bayerische Landeszentrale für neue Medien c/o Stiftung Medienpädagogik Bayern, Deutsches Jugendinstitut, JFF – Institut für Medienpädagogik, Parabol Nürnberg, SIN-Studio im Netz),
  • des Schulbereichs (StMUK – Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus, ISB – Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, Stiftung Bildungspakt Bayern, die den „Modellversuch Digitale Schule 2020“ verantwortete) und
  • der Wirtschaft (KitaApp-Anbieter ergovia, vbw – Vereinigung der bayerischen Wirtschaft).

Aktive Kooperationspartner im Modellversuch
acs-group
(Unternehmen, das den Zuschlag im Rahmen der EU-weiten Ausschreibung der Medienpakete für den Modellversuch erhielt)
JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis (Übernahme der Akquise und Koordination der Mediencoaches)
Stiftung Medienpädagogik Bayern (Ausstattung aller Modellkitas und Mediencoaches mit den einschlägigen Medienführerschein Bayern- und Eltern-Materialien)
ZMF – Zentrum für Medienkompetenz in der Frühpädagogik (Erprobung einer Speicher-Cloud mit 10 Modellkitas im Rahmen des Modellversuchs)

 

 

 

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